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M9, das neue Museum des italienischen 20. Jahrhunderts in Mestre, in der Provinz von Venedig ist mehr als ein Museum: Es handelt sich um ein wichtiges Projekt städtischer Erneuerung, das vom Architekturbüro Sauerbruch Hutton geplant wurde. Dieses Projekt hat den 2010 von der Stiftung von Venedig ausgeschriebenen Preis gewonnen, an dem 6 bekannte internationale Büros teilgenommen haben.

Das Projekt saniert einen ganzen Häuserblock, der seit Jahren unbegehbar war. Dort befanden sich das ex Kloster der Grazie aus dem späten 16. Jahrhundert und ein Bürogebäude aus den Sechziger Jahren. Auf mehr als 5000 Quadratmetern entsteht ein dreieckiges Gebäude, das Museum, Galerien und ein Auditorium beherbergt und ein weiteres kleineres Gebäude, das ein innovatives Einkaufszentrum beherbergt. Beide Gebäude sind mit mehrfarbigen Keramiken beschichtet, die aus diagonal verlegten Streifen (das kennzeichnende Merkmal des Stils der Architekten) in 13 Farben bestehen, welche sich den Tönen der Umgebung anpassen. Eine Panorama-Terrasse auf dem dreieckigen Gebäude bietet eine Sicht auf das historische Zentrum von Mestre.

Die Stärke des Projektes besteht in der Integration des neuen Gebäudes in den urbanen Kontext: Die Architekten haben die öffentlichen Räume als Teil eines neuen Zentrums konzipiert und eine Fußgänger-Verbindung vom E. Ferretto Platz bis zur Cappuccina Straße geplant. Von dieser Hauptstraße aus ist dieser Ort mit allen Verkehrsmitteln erreichbar.

Hauptdarsteller des Projektes ist sicherlich das Museum M9, das in seiner Art einzigartig ist. Es erstreckt sich über zwei Stockwerke, die der Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert gewidmet sind und den Italienern ihre Vergangenheit dank der neuen Technologien nahe bringt. Es besteht aus einer in acht Sektionen aufgeteilte Strecke mit interaktiven Installationen und reichen, von 5 in Multimedia spezialisierten Büros erstellten, Impulsen.
Eine Reise zwischen großen und kleinen Ereignissen zu verschiedenen Themen wie Demographie, Sprache, Filmkunst bis hin zu Musik; vom Lebensstil in den Häusern bis hin zur politischen Evolution.

“Es handelt sich um ein Museum, das sich ständig verändern muss”, hat der Direktor Marco Biscione erklärt, “ein multimediales Museum, im dem die Technologie eine tragende Rolle spielt. Aber gerade diese wird schnell überholt, also muss sich das Museum ständig erneuern und zwar nicht nur in der Präsentation, sondern auch in den Inhalten”.

Außer den Ausstellungräumen besitzt das M9 auch einen Kinosaal-Auditorium mit 200 Plätzen mit 4k Technologie mit hoher Definition und Viewer für die virtuelle Realität.
M9 ist kein traditionelles Museum, es ist ein multifunktionaler für Veranstaltungen geeigneter Ort, der völlig den europäischen Standards entspricht. Eine Struktur, die darauf hinzielt ein wichtiger nationaler Bezugspunkt zu werden und einer Stadt, die an dem Unterschied an kulturellem Angebot zu dem naheliegenden Venedig leidet, neues Leben zu verleihen.