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In San Vito di Altivole, in der Provinz Treviso, befindet sich ein Werk seltener und besonderer Schönheit im Panorama der modernen Architektur. Es handelt sich um die Grabstätte Brion, die vom Venezianer Carlo Scarpa zwischen 1970 und 1978 geplant wurde.
Diese Monumentalgrab wurde von Onorina Brion Tomasin in Erinnerung an den verstorbenen Ehemann Giuseppe Brion, den früh verstorbenen Gründer der Marke Brionvega, in Auftrag geben.

Es handelt sich um ein majestätisches Werk, das den Höhepunkt der Aktivität von Carlo Scarpa darstellt. Wie die Historiker Mazzariol und Barbieri schreiben vereint Carlo Scarpa in diesem Werk “seine gesamte architektonische, künstlerische und literarische Kultur sowie sein handwerkliches Können”.

Der Bestattungskomplex hat eine L-Form und besteht aus Propyläen die eine asymmetrische Fassade bilden, die auf der linken Seite von einer Wand und auf der rechten von einer Reihe von vertikalen Stufen geschlossen wird. Diese symbolisieren die Schönheit und die Kraft. In gleicher Weise stellen die zwei sich schneidenden Ringe in den Farben Rosa und Hellblau das Männliche und Weibliche dar und sind zwei der vielen Symbole, die sich an diesem Ort befinden.
Wenn man das Portico durchquert gelangt man zum Meditations-Pavillon. Dieser ist von Becken und Wasserkanälen mit Pflanzen und Seerosen umgeben, die an die Zen Atmosphäre der japanischen Architektur erinnern. Diese Tendenzen haben die Projekte von Carlo Scarpa stark beeinflusst.

Geht man in nördliche Richtung weiter erreicht man das Arkosolium, das die kleinen Tempel der Stammväter der Familie Brion bedeckt. In der Umgebung befindet sich die Ädikula, welche die Gräber der Verwandten beherbergt und von der aus die Kapelle erreicht werden kann. Diese befindet sich isoliert im Zentrum eines Wasserbeckens, in dem sich stufenförmige Strukturen aus Beton befinden.

Der Bestattungskomplex Tomba Brion ist ein Werk, das die unumstrittene Kompetenz eines Designers beweist, der seine Geschicklichkeit in der Verarbeitung des Stahlbetons zu dekorativen Zwecken beweist indem er dieses Material mit Einsatzstücken und Mosaiken aus Murano-Glas und Bronze-Verzierungen kombiniert.

Im Jahr 1978 starb Carlo Scarpa durch einen Unfall in Sendai, in Japan und heute ruhen seine Reste in dem Bestattungskomplex Tomba Brion.