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Quelle: Groninger Museum – Kommunikationsbüro, PR und Marketing

Seit dem 22. Juni 2019 stellt das Museum Groninger Dann Roosegaarde – Presence vor. Es handelt sich um das erste Einzelprojekt des innovativen Künstlers. Roosegaarde hat avantgardistische, interaktive Werke insbesondere für das Groninger Museum erschaffen. Während er anfänglich seine Werke in öffentlichen Räumen im Freien ausstellte, nutzt der Künstler jetzt zum ersten Mal den Innenraum eines Museums und stellt dort eine großflächige phosphoreszierende Landschaft aus, die bei Anwesenheit von Besuchern ihre Farbe verändert. Im Gegensatz zu den anderen Ausstellungen, deren Werke meist eine distanzierte Betrachtung benötigen, lädt diese Reihe von Installationen zur physischen Interaktion ein. Roosegaarde ist für Icoon Afsluitdijk und für internationale Projekte wie Waterlicht und Smog Free Tower bekannt. Als Pionier der futuristischen Landschaft untersucht der Künstler das Konzept des holländischen Wortes ‘schoonheid’ in seiner doppelten Bedeutung von “Schönheit” und “Sauberkeit”, die sich in den neuen sozialen Werten des Umweltschutzes, das heißt saubere Luft, sauberes Wasser und saubere Energie verwirklichen. Presence verkörpert diese Idee dank der Verwendung innovativer Materialien und der Anwendung neuer Prinzipien der Physik und lädt die Zuschauer dazu ein, sich ihrer Anwesenheit in einer einzigartigen und revolutionären Welt bewusst zu werden.

Living lab Presence ist ein interaktives Labor auf 800 m2. Obwohl die Installation das Forschungsergebnis nach einem innovativem technischem Material darstellt, bleibt sie dennoch intuitiv. Verschiedene Bereiche erlauben es den Zuschauern, verschiedene Perspektivenwechsel zu erproben: von breit und solide bis zu klein und in Bewegung, von dunkel bis zu hell. In einer der Galerien, zeichnen futuristische Sphären Strecken auf den Boden. Ein anderer Saal erscheint voll von glänzendem Sternenpulver und erinnert an das Bild einer Stadt, wie man sie vom Flugzeug aus sieht. Andere Zimmer scheinen die Besucher zu beobachten, indem sie deren Präsenz mit Profilen und Pattern wiedergeben. Die Interaktion zwischen Zuschauer und Werk schafft visuelle Eindrücke, die sich ständig verändern. Es ist nicht mehr wesentlich nur zu sehen und zu beobachten, sondern vor allem zu berühren, zu fühlen und sich im Raum zu bewegen.

Inspiration

Presence wurde von dem Klimawandel und dem Wusch inspiriert, das Schicksal des Planeten zu verbessern. Im Werk von Roosengaard verschwinden die Spuren der Besucher, um Raum für andere Besucher zu lassen und symbolisieren so die Wirkung der menschlichen Anwesenheit auf den Planeten. Der Künstler erklärt: “Du schaffst das Werk und das Werk schafft dich. Die Wirkung deiner Anwesenheit verleiht dir das Bewusstsein deiner Beziehung zur Umwelt und deines Einflusses darauf.” Eine weitere Inspirationsquelle für den Künstler ist die Landschaftskunst der 60er und 70er Jahre, in der die Interaktion und das Bewusstsein der Verletzbarkeit des Planeten schon eine wichtige Rolle spielten. Die Künstler dieser Zeit verwandelten den Innenraum zu einem integrierenden Teil ihrer Kunst. Roosengaarde geht aber noch einen Schritt weiter und bringt die Landschaft ins Museum.

Daan Roosegaarde

Daan Roosegaarde (1979, Nieuwkoop) ist vor allem für sein innovatives Design des öffentlichen Raumes bekannt. Er definiert seine Kunst als “Techno-Poesie”: eine Mischung aus Technologie und Kreativität, welche die Grenzen zwischen humanistischen Studien und Wissenschaft verschwimmen lässt und laut dem Künstler, den Motor des gesellschaftlichen Wandels darstellt. Er arbeitet mit einem Team von Designern, Ingenieuren und Projekt Managern zusammen und untersucht wichtige Themen wie die Beziehung zwischen Menschheit und Technologie, zwischen physischer und digitaler Wirklichkeit, zwischen lebender und lebloser Materie. Natürliche Phänomene wie Quallen und leuchtende Libelle faszinieren ihn so sehr, dass das Licht eine grundlegende Rolle in seinem Werk erlangt. Dies wird in Projekten wie Waterlicht, Smog Free Tower, Icoon Afsluitdijk, und auch Presence bewiesen.

Groninger Museum

Presence ist nicht nur für Roosengaarde sondern auch für das Groninger Museum selbst ein revolutionäres Projekt, da die Besucher aktiv die Form der Installation beeinflussen. Es ist ein Experiment von Kunst und Design, das uns dazu bringt das Konzept der “Ausstellung” zu überdenken. Eine solche hybride und innovative Ausstellung spornt das Groninger Museum dazu an, nach neunen Projekten zu suchen, welche die Grenze zwischen Kunst, Design, Mode und Technologie in Frage stellen. Presence wurde von Sue-an van der Zijpp und Mark Wilson kuratiert.

Buch

Parallel zur Ausstellung wird der renommierte Verlag Phaidron die Monographie von Daan Roosegaarde in englischer Sprache veröffentlichen. Lecturis wird gleichzeitig die Übersetzung des Buches auf Holländisch veröffentlichen. Die Ausgabe enthält Beiträge von Nico Daswani des World Economic Forum, Fumio Nanjo des Mori Arts Museum in Tokyo, Carol Becker der Columbia University von New York und Daan Roosegaarde.

 

Daan Roosegaarde – Presence kann vom 22. Juni bis zum 12 Januar im Groninger Museum besucht werden.

Fotografien: Pim Hendriksen, Peter Tahl, Wim te Brake